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Das Martin-Niemöller-Haus in Berlin-Dahlem

 

Erinnerungsort  und Friedenszentrum

Vom Dahlemer Pfarrhaus ins Konzentrationslager

Das Martin-Niemöller-Haus - Pacelliallee 61 in Berlin-Dahlem - ist ein für Berlin bedeutsamer Ort der Erinnerung an die Zeit des Kirchenkampfes und des Widerstandes gegen die Nazi-Diktatur.

1910 wurde das Gebäude durch den Architekten Heinrich Straumer im englischen Landhausstil angelegt. Es gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Dahlem und diente ihr früher als Pfarrhaus, in dem während der Nazizeit Pfarrer Martin Niemöller lebte und arbeitete. Am 1.7.1937 wurde Niemöller verhaftet und als „persönlicher Gefangener“ Hitlers im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Später wurde er in das  KZ Dachau deportiert und kurz vor Kriegsende nach achtjähriger Einzelhaft befreit.                                                                                                 

Das ehemalige Pfarrhaus wurde 1981 unter der Benennung Martin-Niemöller-Haus (MNH)  zunächst der Friedensarbeit gewidmet, 2007 wurde dort mit der Errichtung eines Erinnerungsortes die Erinnerungsarbeit mitaufgenommen.

Aktuell erhält das Haus eine dem Denkmalschutz gerechte Grundsanierung , es wird anschließend (2017) barrierefrei zugänglich sein.

Während dieser Zeit finden weiterhin Veranstaltungen im Erinnerungsensemble statt.

 

Pfarrer im Widerstand gegen die Amtskirche und gegen Hitler

Aus Solidarität mit amtsenhobenen Pfarrern wurde im Herbst 1933 der Pfarrernotbund gegründet. Die Gespräche hierzu wurden mit Pfarrern aus Berlin in der Küche des MNH - dem einzigen abhörsicheren Ort des Hauses - geführt.

Diese Gespräche waren die Initialzündung für die 1934 entstehende Bekennende Kirche.

Auch nach Niemöllers Verhaftung war das Pfarrhaus Treffpunkt des kirchlichen Widerstands und Ort konspirativer Handlungen. Im Keller des Martin-Niemöller-Hauses wurden Flugblätter der Bekennenden Kirche gedruckt.

In der Pfarrwohnung wurden häufig die Listen vor der Gestapo versteckt, auf denen für die täglichen Fürbittgottesdienste die Namen der aus politischen Gründen verfolgten und verhafteten Christen veröffentlicht wurden.

Damit befand sich die Bekennende Kirche in direkter Gegnerschaft zu den Deutschen Christen". Diese Gruppierung wollte die Amtskirche der Naziideologie unterordnen.

 

Führungen und Lernangebote

Erwachsenengruppen, Touristen, Schulklassen, Studierende, Konfirmanden- und Jugendgruppen, sowie Einzelpersonen sind bei uns willkommen.

Anmeldung wird erbeten unter unserer Email Adresse: erinnerungsort@kg-dahlem.de

Zu unserem Lernprogramm gehören v.a. Führungen durch das Dahlemer Erinnerungsensemble, bestehend aus Martin-Niemöller-Haus, St. Annen-Kirche - der Predigtstätte Niemöllers - dem St. Annen-Kirchhof und dem Gemeindehaus. Im Dahlemer Gemeindehaus tagte im Herbst 1934 die Dahlemer Synode, und es wurde die Bekennende Kirche gegründet. 

Auf dem Kirchhof befinden sich ein Mahnmal gegen die NS-Verbrechen und Gräber prominenter Mitglieder der Bekennenden

Kirche wie Helmut Gollwitzer, Gertrud Staeven, Elisabeth Schiemann.

 

Das pädagogische Leitbild verknüpft Erinnern - Lernen -Handeln.

Um die Konsequenzen aus dem Erinnern und Lernen zu ziehen, wollen wir uns den friedenspolitischen Herausforderungen heute stellen Die Erfahrung, selbst etwas tun zu können, ist gerade für junge Leute wichtig. Wir bieten Ihnen einen Rahmen für Ihre Aktivitäten, Seminare und Ihr Engagement.
So verbindet sich folgerichtig die Arbeit des Erinnerungsortes MNH mit der Arbeit des Friedenszentrums MNH.


Pädagogen-Team und Medien

Unsere ehrenamtlichen Pädagogen/innen arbeiten mit Originaldokumenten und Texten. Die Teilnehmer/innen  haben aber auch die Möglichkeit zum selbstentdeckenden Lernen.  

Nach Abschluss der Sanierung gibt es in der historischen Küche bei einer Tasse Kaffee die Möglichkeit, über persönliche Eindrücke ins Gespräch zu kommen.

Fachbibliothek, Medienangebote und Ausstellungen bieten zusätzlich Möglichkeiten für eine Vertiefung des Gelernten. Einzelbesuchern steht unser Audioguide zur Verfügung.


Gruppen und Organisationen sind willkommen, die in unserem Hause zu diesen Themen arbeiten. Auch organisieren wir eigene Seminare/Workshops/Vorträge/ Begegnungsprogramme und Workcamps. Dabei kooperieren wir u.a. mit Partnern, wie z.B. dem Internationalen Versöhnungsbund, der Aktion Sühnezeichen-Friedensdienste (ASF) Amnesty International, Eine-Welt-Laden, Service Civil International.

Wir beraten Sie gern bei der passenden Zusammenstellung unseres Lern- und Handlungsangebotes.

Letzte Änderung am: 06.04.2022